HILDE NERVT

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Hilde ist unser Schulgespenst, sie lebt nicht nur in der Schule, sie lebt die Schule. Ab und zu taucht sie auf und bemerkt im Schulalltag Dinge, die sie nicht kennt oder die ihr eigenartig vorkommen. Und dann kann sie einfach nicht anders und muss mal reden ...

Hilde Mittwoch, 25. Oktober 2023 von Hilde

Monat Oktober

Schule wird ja gern als Spiegel der Gesellschaft gesehen, bei uns steht dieser Spiegel im Speisesaal. Wenn man sich über unsere Mikrogesellschaft ein Bild machen möchte, dann muss man ihr beim Mittagessen zusehen. Am besten an einem Mittwoch, wenn es statt Salate einen süßen Nachtisch gibt. Es muss der wöchentliche Horrortag für die Mitarbeiterinnen unseres Essensanbieters sein, denn der Schokopudding muss für alle reichen, kann er aber nicht, tut er auch nicht, da hilft auch keine nett gemeinte Bitte „Nur eine Kelle“. Wenn man endlich an der Reihe ist, hat man diese Aufforderung nämlich schon längst vergessen und sieht diejenigen, die mit ihren leeren Schüsseln auch noch an die Kelle wollen, nicht mehr. Also, noch eine davon drauf. Wenn es alle ist, ist es alle.
Ich weiß nicht, woher diese Ego-Schiene kommt, sie muss in dieser Gesellschaft verankert sein. Das definiert wahrscheinlich auch, dass man permanent machen kann, was man will. Laut sein zum Beispiel. Auch dafür ist unsere Mensa ein Spiegelbild. Der Lautstärkepegel liegt irgendwo zwischen 80 und 90 dB, entspricht damit dem Schallpegel einer stark befahrenen Straße. Zum Glück dauert die gesamte Essensaufnahme nur wenige Minuten, sodass eine Gesundheitsgefährdung ausgeschlossen werden kann, aber eine angenehme Mittagspause sieht anders aus. Es müsste sich eben nur jeder ein kleines bisschen zurücknehmen, aber das ist wie mit dem Schokopudding. Was interessieren mich die anderen.

Hildes Archiv

  • Hilde Freitag, 9. Juni 2023 von Hilde

    Monat Juni

    In der Nacht vom 07. zum 08.06.2023 ist unsere LGBTQ+-Fahne verschwunden. Die Regenbogenfahne hing an unserer Schule, um ein Zeichen für die Akzeptanz, Anerkennung und Sichtbarkeit der LGBTQ+-Community zu setzen. Sie steht für unsere tolerante Grundhaltung, für unseren Anspruch, alles dafür zu tun, eine "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" zu sein. Dabei müssen wir uns immer daran erinnern, dass dieser Titel, anders als die meisten anderen, verliehen wird, wenn sich eine Schule in der Zukunft dafür einsetzen möchte, frei von Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, rechtem Gedankengut und Homophobie zu sein. Dass dies ein langer Weg ist, der auch von Rückschlägen begleitet sein kann, sollte jedem klar sein. Ebenso wie die Tatsache, dass eine Schule immer auch die Stimmungen und Einstellungen der Gesellschaft widerspiegelt. Wir wissen, dass das Hissen von Fahnen allein nichts über die Haltung von mehr als 1 000 Schülern unserer Schule (wenn man mal davon ausgeht, dass unsere Schüler dafür verantwortlich sind) aussagt. Wir leben in einer Gesellschaft, in der es aktuell an der Akzeptanz anderer als der eigenen Meinung mangelt, um das zu manifestieren, muss eben auch eine Fahne in den Regenbogenfarben dran glauben.
    An Zufall kann man nicht glauben. Wir haben gerade "Pride Month", besonders im Juni wird auf den offenen Umgang mit sexueller Identität und die Vielfalt in der Gesellschaft, gleichzeitig auf noch immer bestehende Probleme und Ungerechtigkeiten hingewiesen.
    Polizeiliche Maßnahmen, die eine solche Tat nach sich zieht, sind das eine, Haltung zu bewahren, das andere. Ob mit oder ohne Fahne, stehen wir auch weiter für Toleranz und Vielfalt.

  • Hilde Donnerstag, 25. Mai 2023 von Hilde

    Monat Mai

    „Der Junge muss an die frische Luft“, dieser Film über die Kindheitserinnerungen des Hans-Peter („Hape“) Kerkeling könnte eine Blaupause für unsere Hofpausen sein. Die eigentliche Handlung vernachlässigen wir mal, denn dass aus unseren Schülern einmal Komiker werden, ist eher unwahrscheinlich. Auch wenn die Kreativität der Lernenden, die „frische Luft“ zu meiden, schon oscarverdächtig ist: „Ich will mir nur etwas am Kiosk kaufen.“, „Ich muss noch meine Jacke holen.“, „Meine Freundin muss noch etwas im Lehrerzimmer abgeben.“. Im Endeffekt ist es egal, welche klimatischen Verhältnisse in der Mehringstraße herrschen, Ausreden gibt es zu jeder Jahreszeit. Die Gründe, schwer nachvollziehbar. Manchmal ist es zu kalt, manchmal zu warm.
    Dabei bietet unser Schulgelände, immerhin flächenmäßig das größte Sachsens, eine ganze Menge an Möglichkeiten: Basket- und Fußball. Tischtennis, einen kleinen Spielplatz, der Schulclub, Sitzbänke. Alles verbunden mit einem Weg über den Schulhof. Aber dazu muss man eben an die frische Luft.

  • Hilde Samstag, 24. Dezember 2022 von Hilde

    Monat Dezember

    In diesem Jahr war ich wirklich ganz schön faul, nur ein Beitrag lässt wohl daran zweifeln, dass ich noch lebe. Aber das tue ich und deshalb gibt´s zum Jahresabschluss die Hilde in XXL. Mein Rückblick auf das Jahr ist ein sicher etwas verklärter, auch etwas unsicherer, nicht ganz vollständiger, aber insgesamt doch optimistisch zu sehender rückwärts gewandter Blick auf 2022.

  • Hilde Donnerstag, 21. Juli 2022 von Hilde

    Monat Juli

    Was für eine Hitze, zum Glück sind alle Bewohner aus dem Haus und können ihre Gemüter woanders abkühlen. Temperaturen und Lärm, das sind vielleicht die Stichworte der letzten Monate. Auch ein Grund, warum ich mich als Geist in den letzten Monaten so rar gemacht habe. Ich werde irgendwie empfindlicher.
    Nun haben wir das dritte Schuljahr mit Corona-Ein- bzw. Beschränkungen hinter uns, seit den Osterferien auch wieder ohne Tests und Maskenpflicht. Normalität, nun ja, die Klassenstärken wiesen gerade in den Wochen vor den Sommerferien massive Lücken auf. Mit der Pandemie kann man ja eben auch viel entschuldigen, auch eine gewisse Lustlosigkeit am Lernen. Schreibt man eben nach.
    Ging für unsere Abiturienten nicht so einfach, sie mussten im April und Mai antreten und haben das in der Masse auch wirklich gut gemeistert. 1,94 als Abi-Durchschnitt, das musst du erst einmal hinbekommen. Sagt mir mein Geist, auch wenn sich das ein oder andere Aber in die aufkommende Euphorie schiebt, die Prüfungen sind eben auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Aber das hat nun ausnahmsweise mal nichts mit Corona zu tun, sondern gewissen Anpassungsmechanismen, die die Kultusministerien seit geraumer Zeit einschieben, meinem Verständnis von Hochschulreife entspricht das nicht. Aber darüber sollen sich andere Gedanken machen, vor allem was die Reife anbetrifft. Die lässt sich nämlich nicht nur an Zahlen messen, sondern vor allem im Handeln. Der diesjährige Abigag scheint dafür als Beleg eher untauglich, weil der ein oder andere Abiturient eben auch beratungsresistent scheint: Keine Zerstörung von Mobiliar, keine Verwüstung des Schulhauses, egal, interessiert mich nicht. Ich bin dann ja weg. Wenn dieser letzte Schultag das Statement eines ganzen Jahrganges war, dann Prost Mahlzeit. Bei allem Verständnis existierender Floskeln, wie „Die anderen Jahrgänge haben ja auch …“, „Wir räumen das ja auch wieder weg.“. Was bleibt ist völliges Unverständnis. Zumindest bei mir.
    Alle diejenigen, die bleiben, dürfen sich freuen. Natürlich über sechs Wochen Ferien, aber auch darüber, dass pünktlich zum Schuljahresbeginn der Fortschritt bei uns einzieht. Die Digitalisierung kommt. Und nicht nur als Ankündigung, sondern sie ist bereits im Haus. Ging dann doch alles schneller als gedacht, gerade, was die Anbindung an das Glasfasernetz anbetrifft, machte auch mich als Geist staunend. Bleibt die Frage, was wir aus bzw. mit diesen Möglichkeiten machen. Kostenloses W-LAN für alle, wäre etwas wenig.
    Und dann wirft ein großes Ereignis seinen Schatten voraus: 2024 – das Hildebrandjahr. Der 200. Geburtstag unseres Namengebers und 100 Jahre RHS, auch wenn sie nicht immer so hieß.
    Für die Zukunft ist also gesorgt, freuen wir uns darauf. Trotz Lärm und Hitze. Schöne Sommerferien.

  • Hilde Dienstag, 23. November 2021 von Hilde

    Monat November

    Eigentlich wähnte ich mich ja schon im Winterschlaf, was will man auch sonst tun. Weihnachtsstimmung will nicht aufkommen, oder doch? Schon fast völlig dieser Hemisphäre entrückt, weckte mich heute weihnachtliches Gedudel. Wenn schon draußen kaum etwas möglich ist, holen sich meine Bewohner das vorweihnachtliche Flair einfach mal in die Schule. Angesichts der vielen Streamingdienste ist Weihnachtsmusik ganzjährig verfügbar, also Box an und los geht’s. Was braucht man noch? Candy Cane lautet die Antwort, bunte Zuckerstangen, garniert mit einer kleinen Botschaft an den Freund oder die Freundin oder die, die es werden sollen, um zu zeigen, wie gern man ihn / sie hat. Pünktlich zum Nikolaus soll die kleine Aufmerksamkeit an besondere Personen übermittelt werden. Schöne Geste in tristen Zeiten. Dass das Ganze natürlich auch einen kommerziellen Hintergrund hat, darf man ruhig hintenanstellen. Die 12er, die hinter dieser "Zauber etwas Freude in unsere Herzen"-Idee stecken, kofinanzieren somit ihren Abiball im nächsten Jahr. Hat im letzten Jahr schon gut funktioniert, Freunde kann man ja auch nie genug haben. Und sogar der ein oder andere Lehrer wurde bedacht.
    So hält man auch "Santa Claus Is Comin' to Town" aus, weiterschlafen kann ich ja auch nach Nikolaus wieder.

  • Hilde Sonntag, 6. Juni 2021 von Hilde

    Monat Juni

    Laut. Viel zu laut. Das meinten viele am ersten Tag nach Ende des Wechselunterrichts. Klar, wenn man sich in den letzten Monaten hauptsächlich an die Lüfterlautstärke des heimischen PCs gewöhnt hat, müssen fast 900 Schüler wirken wie ein Orkan. Überhaupt gilt es, Verhaltensmuster neu zu ordnen: Wann esse ich, wann trinke ich, wann gehe ich auf Toilette oder vielleicht auch einkaufen? Die Abfolge muss neu geordnet werden. Immerhin ist wieder Schule. Gelingt nicht jedem, das wird aber wieder.
    Wahrscheinlich werde ich in Zukunft auch auf imaginäre Post verzichten müssen, erreichten mich doch immer wieder Mails über schueler@rudolf-hildebrand-schule.de, in denen ich aufgefordert wurde, Menschen in meiner Nähe kennenzulernen, die ich aber gar nicht kennenlernen will. Also, wer flirten möchte, macht das unter seinem eigenen Nickname oder versucht den klassischen Weg, Blickkontakt und so. Dafür sind ja die aktuellen Bedingungen so schlecht nicht.
    Also, wir sehen, der Alltag hat uns wieder, hoffen wir, dass es bis zum Schuljahresende so bleibt, ich kann mich auch mit der Lautstärke arrangieren. Eine leise Schule – hatten wir in den letzten Monaten zur Genüge.

  • Hilde Dienstag, 4. Mai 2021 von Hilde

    Monat Mai

    Unsere 12er haben es nicht leicht. Und das hat natürlich vor allem mit Corona und den verpassten Möglichkeiten zu tun: die Motto-Tage fast untergegangen, der Abigag steht in den Sternen und auch der Abiball ist aktuell kaum planbar.
    Was sie aber nicht davon abhält, für alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Zumindest finanziell. So gab es in den letzten 14 Tagen den Kulturabend, der ein bisschen an das Adventskalenderfensteröffnen kurz vor Weihnachten erinnerte. 14 Beiträge aus allen Bereichen, Gesang, Tanz, Instrumental, Rezitation, Musical sollen zu Spenden inspirieren, die dem eigenen Abiball oder, falls der nicht stattfinden kann, z.B. dem Kinderhospiz „Bärenherz“ zugutekommen sollen.
    Nun kann man sich einfach mit der Sammelbüchse auf Youtube platzieren und die User auffordern, das Portemonnaie zu öffnen. Ganz so einfach haben es sich die Organisatoren dann nicht gemacht, sondern uns jeden Tag mit einer kleinen Geschichte verzaubert, mit bekannten wie auch noch unentdeckten Talenten. Verpackt mit einer originellen Anmoderation und professionell geschnitten kommen die Beiträge dem Anspruch der Schüler, in nachhaltiger Erinnerung bleiben zu wollen, mehr als nahe. Großes Dankeschön.

  • Hilde Sonntag, 28. Februar 2021 von Hilde

    Monat Februar

    Morgen beginnt das Ende des Lockendowns. Alle, die inzwischen yetiähnliche Mähnen auf dem Kopf ihr Eigen nennen, können aufatmen, sollten sie einen der begehrten ersten Friseurtermine ergattert haben. Irgendwie scheint es aktuell wichtiger zu sein, was man auf dem Kopf als im Kopf hat. Dass die Schüler der Sekundarstufe I seit drei Monaten zu Hause lernen, interessiert die Gesellschaft weniger als die Öffnungszeiten des Friseur-Handwerks. Aber Lehrer kann eben auch jeder, die Haare schneiden dagegen, da erkennt man die Fähigkeiten sofort. Mir als Hilde ist das ja egal, ob meine Haarlänge mit Rapunzel mithalten kann, sieht eh keiner. Aber vielleicht wäre es doch sinnvoller, zunächst die Öffnung der Schulen in Erwägung zu ziehen, anstatt über Click & Collect und Meet & Greet in Baumärkten, Modeketten und Reisebüros nachzudenken.
    Noch sind die Schüler größtenteils an Bord, LernSax funktioniert erstaunlicherweise gut, der ein oder andere vergisst das ein oder andere Fach ab und zu, noch bleibt das alles ohne Konsequenzen. Aber auf Dauer? Ich weiß nicht, aber der normale Schüler sollte für ein akzeptables Endjahreszeugnis schon die Schule mal wieder von innen sehen. Noten kann man natürlich auch online verteilen, aber machen wir uns nichts vor, das Wort „Pimpen“ bekommt im Zusammenhang mit der Notenerteilung doch eine ganz andere Bedeutung. Für Noten, die schlechter als „befriedigend“ ausfallen, muss man sich schon ganz schön blöd anstellen. Oder einfach nicht anwesend sein. Das fällt schon bei den so vehement geforderten Videokonferenzen auf, die ihren Namen eigentlich nicht verdienen. Ob der Schüler wirklich anwesend ist, kann man hinter dem Buchstabenkürzel nur vermuten.
    Bis zu den Osterferien sind es noch vier Wochen. Was wird sich tun? Wechselmodell ab dem 08.März? Vielleicht, Voraussetzung ist ein Inzidenzwert unter 100, aktuell liegt er bei 95.
    Die Entscheidung, ob man besser zum Friseur gehen sollte oder noch warten kann, fällt spätestens am kommenden Freitag.

  • Hilde Sonntag, 14. Februar 2021 von Hilde

    Monat Februar

    Es waren Ferien. Winterferien. Hätte das Kultusministerium diese nicht um eine Woche vorgezogen, hätten es die schönsten Winterferien überhaupt werden können. Für einen kurzen Augenblick löste der Flockdown den Lockdown ab, Markkleeberg ganz in Weiß. Wann hatten wir das das letzte Mal? Irgendwann in den 2000er Jahren, als unsere Schüler auf Langläufern und in kurzen Hosen in die Schule düsten.
    Am Montag und Dienstag gab es schneefrei, die Bedingungen auf Straßen und Wegen waren, vorsichtig formuliert, suboptimal. Auf die Chance hat die Schneefräse jahrelang gewartet. Respekt an unsere Hausmeister, die am besten geräumten Parkplätze der Stadt gibt es nun an der Mehringstraße. Schade nur, dass das kaum ein Auto zu würdigen weiß. Dafür dürfen die fahrbaren Untersätze unserer Schüler erst- und wahrscheinlich einmalig das Gelände befahren. Platz dafür ist ja genug.
    Sonst ändert sich kaum etwas. Bis Anfang März verweilen unsere jüngeren Bewohner in ihrem häuslichen Exil und erwarten die ersten Frühblüher, während unsere 11er und 12er wenigstens etwas Präsenz-Luft schnuppern dürfen. Schwierig beim Luftholen gestaltet sich die Frischluftzufuhr, drei bis fünf Minuten alle halbe Stunde und nach der Stunde ein Querlüften sind sicher sinnvoll, behaglich ist anders. Aber so sieht eben Schule 2021 aus.
    Was macht Hoffnung? Der Frauentag. Nicht, weil die Muttis an diesem Tag verdientermaßen geehrt werden, sondern weil sie vielleicht an diesem Tag aus ihrem Nebenjob als Lehrer entlassen werden können. Zumindest teilweise. Sollten die Zahlen stimmen, wartet auf alle, wenn auch zeitlich versetzt, endlich ein Wiedersehen mit ihrem zweiten Zuhause.

  • Hilde Dienstag, 5. Januar 2021 von Hilde

    Monat Januar

    Ferien sind vorbei, die nächsten kommen in ein paar Wochen, dazwischen liegen fünf Wochen, in denen sich an den Koordinaten nichts groß ändern wird, ich werde größtenteils in derselben Funkzelle eingeloggt bleiben.
    Wir hängen im Netz, manche nennen es auch digitale Schule. Unterricht erfolgt über Lernpläne und Aufgaben, wenn uns das LernSax lässt. Mir tun die Verantwortlichen im Rechenzentrum langsam leid, seit Dezember mehrere Systemabbrüche, Hackerangriffe, zuletzt am ersten Schultag des neuen Jahres. Heute ging den ganzen Tag gar nichts. Die sozialen Netzwerke sind voll mit kritischen Bemerkungen, ganz Schlaue fordern die Aufgabeneinstellung über die Homepages der Schulen.
    LernSax selbst kontert ironisch und stellt in Aussicht, dass man sich wieder melde, sobald das Faxgerät funktioniere. Vielleicht sind die Verantwortlichen in Dresden bei Ihrer Entscheidung, die Rechenleistung nach Karlsruhe zu vergeben, auch ganz clever gewesen, so kann man den Unmut einfach weitergeben.
    Hilft nichts, wir müssen in den verbleibenden fünf Wochen versuchen, dieses Halbjahr ordentlich zu Ende zu bekommen. Was auch nicht so schwerfallen dürfte, denn rechnet man die bisherigen Homeschooling-Wochen mal zusammen, wird man feststellen, dass man sich doch längere Zeit in der Schule aufgehalten hat. Und vielleicht können wir dann doch im Februar unsere Funkzelle mal wieder verlassen.

  • Hilde Sonntag, 13. Dezember 2020 von Hilde

    Monat Dezember

    Wir haben noch keine Ferien. Ich glaube, das muss man der Allgemeinheit da draußen mal mitteilen. Viele denken ja, die Weihnachtsferien sind vorgezogen und die Schüler in Sachsen dürfen sich bereits erholen. Dazu sollte man mal die 12er befragen, das Bild dieser Woche, in der sie neben wenigen Gleichgesinnten der 7. Klassen und der 10a das Schulhaus ein bisschen bewohnter machten, erinnerte schon an den Destruktionswillen aus dem Expressionismus.
    Allerdings geht mir die Schwarzmalerei aktuell ganz schön auf die Nerven. Und damit meine ich nicht das Corona-Problem, sondern das ständige Geningel, das und das geht nicht. Digitalisierung 2.0? Wir sind noch nicht mal bei 0,5. Würde uns aber auch nichts nützen, wir sind ja in häuslicher Lernzeit. Und da sieht es doch schon ganz anders aus. Man müsste sich nur mal organisieren können und damit meine ich jetzt nicht die Eltern, die sich aktuell im Homeoffice mit ihren Kindern herumärgern müssen. Damit meine ich uns selbst, also die direkt Beteiligten. Lehrer auf der einen, Schüler auf der anderen Seite. Was ist eigentlich so schwer daran, sich zu begegnen? Noch immer gibt es Klagen von Schülern und Eltern, man würde mit Aufgaben überhäuft. Wir sind nicht mehr im Monat März, wo wir uns selbst erst einmal einen Überblick über die Möglichkeiten verschaffen mussten. Inzwischen wissen wir, dass es Aufgaben und Lernplan gibt und beides verbindliche Dinge sind. Punkt aus.
    Videokonferenzen sind kein Muss, es sei denn, man will die Schüler in ihrem täglichen Alltag überraschen. Aber sie können einen Mehrwert schaffen, die sozialen Kontakte untereinander befeuern. Man muss es nur wollen. Manchmal auch können.
    Wichtig ist, dass sich alle den Rahmenbedingungen stellen und diese auch mittragen. Sind Aufgaben bis 20:00 zu erledigen, dann sind sie das auch. Was das auf LernSax passiert, ist kein Förderunterricht. Das bildet den normalen Unterricht ab. Und wenn man fünf Stunden Deutsch in der Woche hat, darf man sich nicht wundern, dass man adäquate Aufgaben für 225 Minuten bekommt. Das kriegt der ein oder andere mathematisch nicht gebacken.
    So, das musste mal raus.
    Ist eigentlich schon mal jemanden aufgefallen, dass der Titel unserer Schülerzeitung irgendwie nicht mehr zeitgemäß ist? Egal, sie ruht ja schon seit einigen Monaten im Winterschlaf, aber sollte sie mal wieder erwachen, wäre Zeit für einen Namenswechsel.

  • Hilde Dienstag, 1. Dezember 2020 von Hilde

    Monat Dezember

    Das kam jetzt wenig überraschend. Das „Wort des Jahres“ ist Corona-Pandemie. Auch die Plätze 2 („Lockdown“) und 3 („Verschwörungserzählung“) gehen in dieselbe inhaltliche Richtung. Kreativ ist anders.
    Ich denke, wenn wir diese Umfrage initiiert hätten, wäre das Ergebnis ähnlich ausgefallen. Habe ich im letzten Beitrag noch gemutmaßt, dass das Leben im Wellenbrecher-Modus unserer Kaimauer nichts anhaben könnte, ging es dann doch etwas schnell. Vielleicht auch zu schnell. Erste eine Klasse, dann weitere zwei, dann eine ganze Kursstufe und dann die ganze Schule. Ursachenforschung ist müßig, ich denke, wir haben alle nach den Oktoberferien geglaubt, dass die Hotspots um Sachsen einen Bogen machen. Und nun sind wir selbst mittendrin.
    Okay, wir kennen das, im März war die Situation eine ähnliche, nur kannte da kaum jemanden, der auch wirklich vom Wort des Jahres direkt betroffen war. In Quarantäne zu sein, bedeutet für jeden etwas anderes. Der eine schlägt sich mit der Zeit rum, der andere kommt mit dem Aufgabenvolumen nicht klar, wiederum andere haben mit Symptomen zu tun und würden sich freuen, die Probleme der anderen zu haben. Den Eltern wächst die Mehrfachbelastung über den Kopf und die Lehrer sind genervt, wenn die zu erbringenden Leistungen nicht termingemäß kommen.
    Vielleicht sollte jeder nur einfach das machen, was er kann oder noch besser, was er soll. Das permanente Infragestellen von Bitten, Anweisungen, Forderungen wird die Begleiterscheinungen der Pandemie auch nicht lösen. Aber es kann das gemeinsame Leben für alle schwerer machen. Einfach mal dem anderen vertrauen, dabei selbst oder noch besser an andere denken, bevor eine eigene Entscheidung getroffen wird. Sonst wird 2021 definitiv auch wieder ein Begriff aus dem Corona-Umfeld zum „Wort des Jahres“ gekürt.

  • Hilde Samstag, 14. November 2020 von Hilde

    Monat November

    Zwei Wochen im Wellenbrecher-Modus vorbei. Das Ziel ist klar, eine zweite Welle verhindern und die Infektionszahlen nach unten drücken. Weihnachten steht vor der Tür, auch wenn das für unsere Schüler nicht unbedingt das entscheidende Motiv sein dürfte, um aktiv mitzumachen, die Weihnachtsmärkte fallen sowieso reihenweise aus. Aber als Kaimauer machen sich RHS und seine Bewohner schon ganz gut. Masken werden getragen, Abstände meistens eingehalten, das Mittagessen am Vierertisch eingenommen, man geht freiwillig an die frische Luft. Unsere 11er und 12er nehmen ihre Masken nicht einmal ab, wenn sie es könnten, man hat sich einfach an seinen Gesichtsschutz gewöhnt.
    Also alles gut? Na, nicht ganz. Händewaschen, Pausenverhalten – lässt sich alles noch verbessern, man muss nur etwas hinterher sein. Und dabei wichtige Nebensächlichkeiten nicht vergessen. Die Gefahr lauert nämlich auch hinter einer ganz anderen Ecke: Täglich grüßt der alltägliche Wahnsinn im Zubringerverkehr, wenn sich Schüler schon in der Nähe des Schultores überlegen, die Maske um den Kopf zu ziehen und dabei alles andere vergessen. Andere Schulen haben sogenannte Kiss- and Go-Zonen eingerichtet, um das frühmorgendliche Gewirre auf den Straßen zu entzerren, sollten wir auch mal drüber nachdenken. Hätte auch für unsere Schüler der Kursstufe etwas.

  • Hilde Sonntag, 13. September 2020 von Hilde

    Monat September

    Die ersten zwei Wochen des Schuljahres sind vorbei und da kann auch ich mich mal wieder melden, in mein inzwischen wieder volles Haus ist das Leben zurückgekehrt.
    War ja nicht unbedingt so zu erwarten, die Pessimisten unter uns haben den schnellen Lockdown vorausgesehen, der bis jetzt noch auf sich warten lässt. Dafür spielen unsere Bewohner aber ihr Spiel auch gut mit, Masken, wenn nötig, beim Thema Abstand lässt der Interpretationsspielraum viel zu. Unsere Fünftklässler erobern die Schule, haben noch Probleme sich zu orientieren oder hadern mit den langen Wartezeiten bei der Schülerspeisung. Oder mit den klaren Ansagen, wie man eine platzsparende Schlange bildet. Aber sonst, angekommen.
    Das erhofft man sich auch von dem ein oder anderen Elternteil. Es macht für mich irgendwie keinen Sinn, pünktlich 12:50 mit seinem V8-Motor vorzufahren und dem Kind mittels röhrendem Motor zu signalisieren, dass man standby ist. Oder am besten gleich auf den Schulparkplatz, damit die Wege nicht so weit sind. Hallo? Das ist Lehrerheiligtum! Reicht doch, wenn die Mehringstraße zum Parkplatz wird.
    Unsere Elfer sind besonders stolz, dass sie in den Pausen das Schulgelände verlassen dürfen. Warum, erschließt sich auch mir nicht so richtig, eigentlich ist ja sonst jeder Weg zu weit. Mit den 12ern an einer Ecke zu stehen, geht nicht, also pilgert man an die Bushaltestelle in der Lauerschen Straße. Die Busfahrer der Linie 65 dürften ihre Freude haben, wenn potentielle Fahrgäste an der Haltestelle warten, aber nie die Absicht haben, einzusteigen. Immerhin ist man aus dem Blickfeld derjenigen, die so etwas wie eine Aufsichtspflicht verspüren, und das dürfte seine Gründe haben.
    Aber das gehört dazu, daran merkt man doch wieder, dass sich alles wiederholt und wir, ein Stück weit zumindest, wieder in der Normalität angekommen sind. Und das ist gut so.

  • Hilde Freitag, 10. Juli 2020 von Hilde

    Monat Juli

    Fünf Monate „gefühlter Winterschlaf“, wäre ich erst heute wieder erwacht, ich würde mich wundern. Mache ich aber nicht, denn nur die besonderen Umstände, auch Pandemie genannt, haben mich davon abgehalten, mich irgendwie zu artikulieren.
    In den letzten Monaten ist so viel passiert, allein das würde schon für einen Jahresrückblick an sich reichen. Zwei Wochen nach den Winterferien waren für den ein oder anderen schon wieder Ferien. Und daran hat sich bis heute nichts geändert, außer dass in dieser Zeit die Notengebung nicht konsequent ausgesetzt wurde. Insofern dürfte der Blick auf das kommende Endjahreszeugnis die eine oder andere Überraschung bereithalten. Auch wenn wir uns inzwischen als teildigitalisierte Schule betrachten dürfen, die dem Lockdown standgehalten hat, Aufgaben erhalten und Aufgaben lösen sind dann doch zwei verschiedene Dinge. Und Häkchen setzen, wenn man diese erfüllt hat, überfordert ab und zu auch den gemeinen Gymnasiasten. Nimmt man aber das allgemeine Stimmungsbild, dann hat sich unsere Schülerschaft insgesamt tapfer durch die Zeiten gekämpft.
    Unsere 12er hatten es dagegen leicht(er). Quasi im Schongang wurde ihnen das Abitur weichgespült, nur die Matheaufgaben wollten da so gar nicht mitspielen. Nun ist das ja nicht neu, auch ohne Corona, dass man nach dem Mathe-Abitur von teilweise unlösbaren Problemstellungen spricht. Nur in diesem Jahr bekamen die Schüler Schützenhilfe von außen. In den Ruhestand versetzte Mathelehrer verkündeten in der LVZ, dass nicht einmal sie die Aufgaben in der vorgegebenen Zeit geschafft hätten. Allen 15 Punkte zu geben, ging dann doch nicht, sodass man sich auf eine Anhebung der Prüfungsergebnisse um einen Punkt einigte. Das ersparte zusätzliche Prüfungen zum Bestehen oder zum besseren Notendurchschnitt, anderen öffnete es ungeahnte Perspektiven, doch noch den NC für das Wunschstudium zu erreichen. Ich warte ja nur darauf, dass irgendjemand mal das Deutsch-Abitur in Frage stellt. Egal, gönnen wir es unseren Abiturienten, es fühlt sich besser an, mit 1,84 der beste Jahrgang ever zu sein, als ein Corona-Abi in der Tasche zu haben. Den Autoren der Abi-Zeitung scheint dieser Fakt aber etwas die Sinne vernebelt zu haben, wie sonst lässt sich erklären, dass es in dem wohl als Abi-Rede gedachten Resümee „Seck-Zwo“ nur Deppen auf beiden Seiten des Unterrichts gab. Was polemisch erscheinen soll, wirkt am Ende eher unangemessen und unangebracht. Einen Rundumschlag der „Jetzt kann ich endlich mal sagen, was ich denke“-Generation haben nicht nur die Abiturienten an sich, sondern auch die Lehrerschaft verdient. Und ja, die Schulleitung hat euch den Schultag und das Schulhaus in den letzten Monaten so strukturiert, dass ihr euch nicht zu nahe kommt. Sonst hättet ihr vielleicht kein Abitur. Um das zu verstehen, muss man nicht unbedingt Bio-Leistungskurs gewählt haben.
    Für alle anderen bleibt die Option eines konsequenten Abfluges nicht, eher steht die Frage nach dem Check-In ins neue Schuljahr. Wie geht es ab September weiter. Volle Klassen? Kann man sich nicht mehr oder will man sich auch gar nicht mehr vorstellen. Schon allein der himmlischen Ruhe beim Mittagessen wegen. Oder im Unterricht. Lehrer sprechen mit Schülern, von denen man bisher gar nicht wusste, dass sie das können. Oder auch wollen.
    Richten wir uns auf spannende Zeiten ein. Aber erst einmal die Sommerferien genießen und vor allem gesund bleiben.

  • Hilde Sonntag, 2. Februar 2020 von Hilde

    Monat Februar

    Einmal im Jahr öffnen wir uns. Für alle interessierten Dritt- und Viertklässler, deren Eltern, Großeltern oder für diejenigen, die einfach mal sehen wollen, was ihre Kinder oder Enkel so tun und wo sie sich den halben Tag vertreiben. Zweieinhalb Stunden präsentieren sich unsere Chöre, die einzelnen Fachbereiche, unsere Ganztagsangebote, Sozialarbeiter, Elternsprecher. Schüler lotsen Eltern durch das Schulhaus, erklären den Vertretungsplan und zeigen, wie man sich am besten orientieren kann. In den Chemielaboren raucht und knallt es, vielleicht ist der Andrang dort deshalb immer am größten. Aber auch die anderen Fächer können sich über mangelndes Interesse nicht beklagen, viele Eltern wollen auch nur einfach fragen, wie groß die Klassen sind, wie die Anbindung an den ÖPNV organisiert ist. Oder einfach nur „Lehrer schauen“, wissen, wie der Lehrkörper aussieht, der das eigene Kind unterrichtet. Oder bei Sodexo das Abendessen vorziehen.
    Bedeutet eine Unmenge an Vorbereitung, aber auch die Chance zu zeigen, was man kann und welche Möglichkeiten unsere Schule bietet. Und da müssen wir uns nun wirklich nicht verstecken, auch wenn andere Einrichtungen vielleicht mehr Whiteboards haben oder kostenloses WLAN anbieten. Das ist nun wirklich nicht alles, was gute Schule ausmacht. Und deshalb wohne ich gern hier.

  • Hilde Donnerstag, 26. Dezember 2019 von Hilde

    Hldes Jahresrückblick

    Am 31.12. endet nicht nur ein Jahr, sondern gleich ein ganzes Jahrzehnt. Wir wechseln in die 20er, die gab es schon einmal und der ein oder andere könnte sich wohl vorstellen, in dieser Phase des 20. Jahrhunderts zu leben. Was war da alles möglich ... Aber ganz so weit wollen wir nicht zurückblicken, sondern 2019 noch einmal Revue passieren lassen, ein Jahr, das es in sich hatte.

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  • Hilde Mittwoch, 28. August 2019 von Hilde

    Das neue Schuljahr ist nun mehr als eine Woche alt und unsere Bewohner haben sich wieder akklimatisiert. Das kann man angesichts der subtropischen Temperaturen wörtlich nehmen, man transpiriert so vor sich hin. Am besten nicht bewegen. 60 Minuten lang, kann man schaffen. Bewegung kommt zu Beginn des neuen Schuljahres eh von allein, die Schließanlage und das neue System bei der Schülerspeisung sorgen dafür. Der organisierte Verschluss der Schule ist nicht unbedingt der Traum eines jeden Schülers, bleibt doch nur ein kleines Zeitfenster, um sich in die Wärme der Räume zu stürzen. Organisation ist alles und so kann man mit einem perfekt getimten Aufschlagen in der Schule den eigenen Schlafrhythmus verlängern. Mitdenken erfordert auch unser neues Mittagessen-Modell, fun-tastic soll es sein und es kommt dem schon sehr nahe. Das eigene Beladen des Tellers erfordert einige Geschicklichkeit, hat aber den Vorteil, dass man als mündiger Bürger für die Gestaltung seines Mittagsmenüs in der Regel selbst verantwortlich ist. Die Abwechslung nimmt zu, nur nicht beim Küchenpersonal, das wohl auch noch im Schlaf den leeren Teller und den Hinweis „Bratwurstragout“ über die Theke schiebt.

  • Hilde Donnerstag, 4. Juli 2019 von Hilde

    Manchmal wird man auch als Geist noch überrascht. Unsere 12er halten seit gestern ihre Abizeugnisse in den Händen und sind wahrscheinlich froh, die Schule nicht mehr von innen sehen zu müssen. 12 Jahre sind auch genug. Und trotzdem zieht es den einen oder anderen noch in die Mehringstraße, und das nicht nur der tollen Lage wegen. Es menschelt hier auch ein bisschen. Dachten sich wohl auch ein paar ehemalige Kostgänger unseres Essensanbieters Sodexo und bedankten sich persönlich bei unseren Küchenfrauen für ihre Freundlichkeit und die Angebote in den letzten acht Jahren. Das musste auch die erfahrenste Frau hinter der Theke umhauen, normalerweise grummelt und motzt der gemeine Essensteilnehmer eher rum, als dass er sich zu einem freundlichen Wort hinreißen zu lassen. Insofern wirklich große Geste unserer Abiturienten! Schöne Ferien.

  • Hilde Freitag, 14. Juni 2019 von Hilde

    Letzter Schultag unserer 12er. Nachdem sie gestern ihre Abiturergebnisse bekommen haben, gab es heute allen Grund zum Feiern. Und im Vergleich zu den Vorjahren das auch mal mit Niveau. Keine Wasserspiele, dafür wurde den Lehrern der rote Teppich ausgelegt. Und ein Frühstück kredenzt. Das hat man auch nicht alle Jahre. Auch im Schulhaus selbst hatte man eher das Gefühl, dass unsere nun Ehemaligen sich mehr wohlgefühlt als ungeliebt haben müssen. Bällebad für die Kleinen, Pokertisch im Foyer, VIP-Lounge für die Lehrer vor der Schule. Das hatte was, allerdings müssen unsere Kleinen noch lernen, Ästhetik auch mal auszuhalten und nicht gleich alles zerstören zu müssen. Man kann sich auch mal an etwas erfreuen oder sich Inspirationen für den eigenen Abigag holen. Am Ende gab´s sogar eine Hochzeit mit Blumenkindern, besser kann man das Ende einer achtjährigen Beziehung nicht inszenieren. Danke, liebe Zwölfer. Wir wünschen euch alles Gute für die Zukunft.

  • Hilde Freitag, 17. Mai 2019 von Hilde

    Den Alltag unserer Schüler kann so viel nicht erschüttern. Die Stundenpläne stehen, die für die Umsetzung notwendigen Lehrer sind auch in ausreichender Anzahl da, auch Räume haben wir und ganz nebenbei auch das größte Schulgelände der Welt, auch noch mit inkludierter Bockwurst-Bude. Komisch, da hört man auch nichts mehr. Läuft also. Könnte man meinen, wäre da nicht das Problem der Digitalisierung. Traditionell läuft da nichts mehr, inzwischen sind wir, auch wenn unsere Bewohner das manchmal etwas anders sehen, ganz gut aufgestellt. Wir haben zwar kein W-LAN und kaum Whiteboards, aber immerhin ein paar Laptops , die imstande sind, zeitnah eine Google-Anfrage zu starten. Vertretungspläne gibt´s online, nachts kann man Mails an Lehrer schreiben, wer das mag. Damit könnte man leben, wäre da nicht das Monster namens Datenschutz. Als solches sehen es zumindest viele Bewohner und ignorieren es deshalb schlichtweg. Wenn das Smartphone schon kein Netz hat, funktioniert ja wenigstens die Kamera. Also wird abgelichtet, was vor die Linse läuft: Tafelbilder, PPP, Aushänge, Mitschüler, Lehrer vor Tafelbildern, … Man hat es im Kasten. Allerdings ist nicht ganz klar, was dann damit wird. Und deshalb gibt es ja den Schutz dieser Daten. Und der ist nun mal keine Einbahnstraße, in der das Recht auf Information permanente Vorfahrt hat. Es gibt auch so etwas wie das Recht an Eigentum, besser bekannt als Urheberrecht. Und d a s regelt eindeutig, ob etwas verarbeitet werden darf oder nicht. Und nicht das Interesse des Kamerabesitzers. Könnte den Alltag unserer Bewohner erschüttern, muss aber nicht. Denn die reagieren schon aus lauter Gewohnheit pragmatisch: Man kann ja auch einmal kurz wegschauen …

  • Hilde Freitag, 5. April 2019 von Hilde

    So langsam wird es wieder wärmer und das bedeutet Veränderung. Unsere Schüler gehen freiwillig auf den Hof, was immerhin den Vorteil hat, dass das Schulhaus seinen Status als Indoor-Spielplatz verliert und es ruhiger wird. Okay, dafür leidet die Umwelt. Fridays for Future? Bei unseren Jüngsten noch nicht angekommen. Unsere Zwölfer gehen in die Abiturvorbereitung und damit ebenfalls aus dem Haus. Es kommen neue Ideen, die unseren Schulalltag bereichern. Der Sponsorenlauf und das Hildebrandfest am 27.06., die Abiball-Finanzierungsaktionen unserer Elfer und Zwölfer. Wir haben inzwischen ein eigenes Merchandising, Hoodies & Co. warten darauf, gekauft zu werden. Die Schülerspeisung wird revolutioniert, mal wieder. Das Digitalisierungspaket soll kommen, auch mal wieder. Frage nur, wann und wie? Da werden wohl noch einige Frühjahre vergehen …

  • Hilde Freitag, 8. Februar 2019 von Hilde

    Der Nachmittag der offenen Türen ist immer eine Art Bewährungsprobe. Wir bieten alles auf, was im ersten Halbjahr an Aktivitäten gelaufen ist, was uns besonders macht. Und dann heißt es: Warten. Wer kommt und wenn ja, wie viele? Und da wurden wir in diesem Jahr nicht enttäuscht. Auch wenn das Gefühl trügen kann, je nachdem, wo man sich befand, aber man hatte Mühe, sich durch die Gänge zu zwängen. Voll war es vor allem da, wo es was zu erleben gab, in den Chemie- und Physikkabinetten, wo die Schüler eigene Experimente kreiert hatten, um ihre Zuschauer zu faszinieren. Aber auch die anderen Präsentationen profitierten vom Besucherandrang, sogar in den Deutsch-Bereich verirrte sich der ein oder andere und stöberte in den Bücherkisten. Gut aufgestellt waren die Fächer, in denen es etwas zu essen gab. Passt nicht zu jedem Fach, aber egal. Insgesamt ein runder Nachmittag, viele Besucher, viele Neugierige, viele potentielle Fünftklässler.

  • Hilde Mittwoch, 26. Dezember 2018 von Hilde

    Kann ein Jahr mit einzelnen Wörtern, mit Fragestellungen umschrieben werden? Die Leute von Google aus dem kalifornischen Mountain View glauben das und präsentieren jedes Jahr ein Ranking, was die deutschen Google-Nutzer am meisten interessierte. Und, liebe 10 c, es ist nicht die Komplexe Lernleistung, sondern "WM", "Daniel Küblböck" und "Jens Büchner". Bei den Was-Fragen rangiert auf Platz 8 "Was tun bei Hitze?", bei den Wo-Fragen "Wo ist der Mond?" (Platz 1) und "Wo regnet es gerade?" (Platz 8), bei den Wie-Fragen "Wie muss Deutschland spielen, um weiter zu kommen?" (Platz 2), "Wie lange bleibt die Hitze?" (Platz 5) und "Wie heißt Bibis Sohn?" (Platz 8). Zumindest letzte Frage hätte ich auch googeln müssen.

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  • Hilde Mittwoch, 19. Dezember 2018 von Hilde

    Die Eilmeldung von heute schockte: Helene Fischer und Florian Silbereisen haben sich getrennt. Ich warte auf einen ARD-Brennpunkt zum Thema. Wenn man sonst schon keine Probleme hat …
    Unsere Headline des Monats lautet - wir evaluieren wieder einmal die Schülerspeisung. Das ist mit Sicherheit legitim, nur das Ziel erschließt sich mir nicht. Eine Auswahl an vier Tagesgerichten, dazu ein umfangreiches Salat- und Ostbuffet, Getränke inklusive und das alles für einen Preis zwischen 3,14 € und 3,99 € (Bio-Menü), dazu nettes Sodexo-Personal im Speiseraum. Vom Angebot auf der anderen Seite will ich gar nicht sprechen. Was will man eigentlich mehr? Verbessern kann man (an einer Schule) immer etwas. Aber warum muss dafür immer das Thema Schülerspeisung herhalten? Haben wir nicht auch andere Probleme …

  • Hilde Donnerstag, 6. Dezember 2018 von Hilde

    Zutaten: Zucker, Glukosesirup, Wasser, Säuerungsmittel: Citronensäure, Aroma, Farbstoffe: E100, E120, E171, das alles zusammen ergibt eine Zuckerstange. Und die gab es in dieser Woche gleich im Hunderterpack. Unsere Elfer verkauften in den großen Pausen das Zuckerwerk an alle, die am Nikolaustag einen Freund oder eine Freundin mit einem Schirmchen in rot und weiß sowie einer kleinen Nachricht überraschen wollten. Sogar die Übergabe organisierten die 11er selbst. Auch in den Fächern im Lehrerzimmer konnte man das ein oder andere Schirmchen entdecken. Dass mit dem eingenommenen Geld der Abiball 2020 kofinanziert werden soll, ist dabei nur eine kleine Randnotiz. Ich finde, eine feine Aktion. Könnte zur Tradition werden.

  • Hilde Freitag, 16. November 2018 von Hilde

    I bims. Hilde. Damit bin ich zwar nicht up to date, aber egal, dieser Preisträger aus dem letzten Jahr spiegelt ja d a s Sprachgefühl genauso wenig wieder wie „Ehrenmann“ oder die „Ehrenfrau“. Das bzw. die Jugendworte des Jahres, gekürt von einer 21köpfigen Jury des Langenscheidt-Verlages. Der Verlag, der den meisten an unserer Schule durch die rollenden Einkaufswagen voller Englisch-Wörterbücher bekannt sein dürfte, fühlt sich alljährlich berufen, nachzuweisen, wie Jugendliche heutzutage reden. Nur tun sie das so nicht. Kein Mensch sagt „I bims“ oder verwendet das zweitplatzierte „Glucose-haltig“ als Synonym für „süß“. Oder „lindnern“, in Bezug auf den Rückzug der FDP aus der Regierungsverantwortung nach den Bundestagswahlen im letzten Jahr. Wie klingt das auch, wenn unsere Abiturienten ihr „Lindnern“ für den Juni 2019 planen. Die Jury begründete ihre Wahl mit der gesellschaftlichen Entwicklung, ein Wort für beide Geschlechter zu verwenden. Passt. Plausibler aber erscheint die ganze Aktion, wenn man weiß, dass die Wahl eine Werbeaktion des Verlages ist. Macht das Ganze nicht sinnvoller, aber man kann sich ja auch mal zum „Lauch“ machen, will man etwas verkaufen.

  • Hilde Montag, 1. Oktober 2018 von Hilde

    Eigenartige Kostümierung heute in unserem Schulhaus. Was wir sonst nur von den Motto-Tagen der 12er kennen: Menschen in Warnweste, als Hippie verkleidet oder oldschool im Country-Style. Ist das Schuljahr schon rum? Dem ein oder anderen wäre es recht, aber so schnell dreht sich die Uhr auch in M´berg nicht. Unterricht mal anders, die Schüler des GK Musik 11 verkörperten die verschiedenen Musikstile vergangener Zeiten. Und da lief die Technokultur der 90er eben in Schutzanzügen oder orangen Warnwesten rum. Inklusive Trillerpfeife. Gothic traute sich wahrscheinlich keiner, Metal war auch nicht zu sehen. Hip Hop-Fashion ist wohl wieder aus, zumindest sieht man kaum noch den Schlabberlook. Egal, coole Performance.

  • Hilde Donnerstag, 6. September 2018 von Hilde

    Eine ökologische Schule werden wir mal nie. Trotz bester Voraussetzungen mit Solarpanels auf dem Dach, Wärmeversorgung aus dem Erdreich. Die Erbauer und Gestalter unserer Schule hatten sich das mit Sicherheit etwas anders gedacht, nur braucht es dafür eben auch die Bewohner. Und die haben es nicht so mit Ökologie. Wer sich während einer Pause so im Umfeld umschaut, wird bemerken, dass alles, was grün ist, magisch anzieht. Und das nicht etwa, um die Hacke in die Hand zu nehmen und das Unkraut zu entfernen, das gibt es schon lange nicht mehr. Daran ist aber nicht der heiße Sommer schuld, sondern der Bewegungsradius unserer Schüler. Kurze Wege sind tausendmal besser als eine grüne Fläche. Eine Hecke stört nur, will man effektiv Fange spielen. Es gibt nichts, wo man nicht durch kann. Schon ärgerlich. Vielleicht sollte das Fach „Schulgarten“ auch bei uns wieder eingeführt werden, würde sicherlich auch unsere "Greenkeeper" freuen.

  • Hilde Sonntag, 26. August 2018 von Hilde

    Auf dem Edersee wurde die alljährliche Segelregatta abgesagt, so schlimm ist die Situation bei uns zum Glück nicht. Eine Woche Hitzeplan versüßte den Wechsel vom Ferien- in den Schulmodus erheblich, was es den Bewohner aber auch nicht unbedingt leichter macht, wieder in den Normalbetrieb schalten zu können. Fächerverbindender Unterricht der 10. Klassen, Studienfahrt nach Rom mit Hindernissen und Chorauftritte zu Beginn des Schuljahres sind für einen Auftakt durchaus sinnvoll, aber haben eben auch wenig mit Normalität zu tun. Eigentlich fängt morgen erst die „richtige“ Schule wieder an.
    So sehen das vielleicht auch unsere Fünftklässler, die sich eine Woche lang spielerisch an sich und ihre neue Umgebung gewöhnt haben. Dieser Prozess hat es aber auch in sich und so seine Tücken: Was fange ich mit dem großen Gelände an? In welchem Zimmer habe ich gleich? Wo stelle ich mich beim Essen an? Warum soll nicht gleich jeder merken, dass man eher Schluss hat? Und, wie bekomme ich jetzt mein Schließfach auf? Zum Glück sind auch unsere Kleinen bestens vernetzt und wenn gar nichts mehr geht, rufen sie eben ihre Eltern an. Die scheinen irgendwie permanent verfügbar und helfen dann. Noch. Wenn nicht, bleibt der Sportbeutel eben übers Wochenende im Fach. So sieht dann Normalität aus.

  • Hilde Dienstag, 31. Juli 2018 von Hilde

    Der Edersee in Hessen zählt zu den größten Stauseen Deutschlands. Er sorgt unter anderem dafür, dass die Binnenschifffahrt auf der Weser immer genug Wasser unter dem Kiel hat. Aktuell ist das etwas schwierig, die Pegelstände sinken allerorts und das sorgt auf dem Eder-Stausee für eine weitere Besonderheit. Der See, der 1914 angestaut wurde, wird zum nordhessischen Atlantis und gibt bei akuter Trockenheit die Gemäuer der alten Dörfer frei. Manche finden das gut, man kann in der Geschichte wandeln, andere weniger, der See ist immerhin auch ein attraktives Naherholungsgebiet und damit auch ein Wirtschaftsfaktor.
    Was hat das mit mir zu tun? Ich denke, es ist Zeit. Angesichts der Meldungen aus Hessen werde auch ich mein Atlantis freilegen und wieder an der Oberfläche erscheinen. Quasi als eine Hilde 2.0. Wir hören uns.

  • Hilde Sonntag, 20. August 2017 von Hilde

    So. Zwei Wochen Schule liegen bereits hinter uns. Zwei Wochen ohne Hitzeplan oder, die älteren Schüler kennen das Gefühl noch, Hitzefrei. Die Temperaturen dafür waren vorhanden, die Räume, in den man vor sich hin transpirieren konnte, eigentlich auch. Aber das war eben nicht genug für einen Hitzeplan. Deshalb waren gut durchdachte Durchzugs-Variationen gefragt, Türen und Fenster auf und solange keine „Wir-haben-schon-Schluss“-Feiernden über die Gänge ziehen, ist das auch eine ganz gute Lösung. Vor allem für die Schüler, die müssen sich ja nicht groß bewegen. Bei den Lehrern sieht das schon anders aus, nur falls sich der ein oder andere Schüler fragt, warum diese immer so oft am Fenster stehen.
    Was wir noch üben müssen, sind die An- und Abfahrt zu Unterrichtsbeginn oder –schluss. Man müsste meinen, die stets fahrbereiten Hilfsbereiten haben das irgendwann mal verstanden, dass eine Straße eine Straße und kein Parkplatz ist, aber es kommen eben jedes Jahr neue Unverständige hinzu. Da fangen wir doch den Unterricht mal glatt etwas später an, weil der Lehrkörper im Stau steht. In der Mehringstraße wohlgemerkt.
    Unsere Zehntklässler haben gelernt, dass man sich besser bereits vor dem fächerverbindenden Unterricht seinen Betreuer sucht. Hatten wir auch noch nicht. Aber eine Variante, zumindest, wenn man am Ende nicht mehr leeren Händen dastehen will. Das ist zwar nicht ganz im Sinne des Erfinders, aber eben effektiv.
    So lernen eben alle dazu, ist ja irgendwie der Zweck von Schule.

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