Am Montag, den 15.06., war es wieder soweit: Die Konzertreise des Gemischten Chores der Rudolf-Hildebrand-Schule Markkleeberg sollte 2015 nach Norddeutschland an die Ostsee führen.
Traditionsgemäß und wie es Sitte und Brauch verlangen, fuhren wir also eine Dreiviertelstunde zu spät los, in einem großen Doppeldeckerbus mit Anhänger. Im Gepäck hatten wir viele Koffer, Flyer, Ton- und Lichttechnik, Schlagwerk, eine Orgel und nicht zuletzt 69 ChorsängerInnen und drei Lehrer.
Die Jugendherberge, in der wir die nächsten sieben Tage schlafen und frühstücken sollten, lag ideal einen kurzen, idyllischen Spaziergang vom Strand entfernt und bot auch sonst alles, was man so zum Überleben auf einer Chorreise braucht.
Die einzelnen Tage gingen dann sehr schnell vorbei. Es wurde schwer, den Überblick zu behalten: Ein Konzert jagte das nächste, genau wie eine Backsteingotikkirche die andere. Darunter waren der Schweriner Dom, die St. Marienkirche in Lübeck, das Doberaner Münster, die St. Nikolaikirche in Stralsund und weitere Kirchen in Grimmen, Parchim, Waren und Hohenkirchen. 8 Konzerte in 5 Tagen – das kann sich schon sehen lassen. Zumal es sowohl musikalisch als auch atmosphärisch immer sehr gelungene Konzerte waren, wie das gerührte und begeisterte Publikum und die zahlreichen Einladungen für weitere Konzerte zeigen.
Für den Charakter einer Studienfahrt, die es ja für die 11. Klassen war, sorgte Herr Dinter, der sich durch seine sehr interessanten Einführungen zu den jeweiligen Städten und die Kirchen- und Stadtführungen wegen seines scheinbar unerschöpflichen Wissens zurecht den Spitznamen „Das Dinternet“ verdiente.
Emotional wurde es dann am letzten Abend, als wir uns bei Lagerfeuer und Stockbrot mit einer umgedichteten Mendelssohn-Motette bei unserem Chorleiter Sven Kühnast für die schöne Konzertreise, die gute Atmosphäre und einfach den Chor bedankten. Auch unsere Organisatorin und Korrepetitorin an Klavier / Keyboard / Orgel Frau Pfefferkorn hatte unseren Applaus und den Blumenstrauß wirklich verdient. Ebenso war uns unser Busfahrer Matthias ans Herz gewachsen, der uns nicht nur stets heil von Ort zu Ort brachte, sondern auch einfach so für den gesamten Chor grillte, sich jedes einzelne Konzert anhörte (irgendwann sogar die Texte mitsingen konnte) und sich selbst zu unserem First Groupie ernannte.
Nun bleibt uns nur noch ein großes Dankeschön an alle Beteiligten auszusprechen für diese wunderschöne, informative, lustige und gelungene Chorreise!
Ich denke, es ist im Namen aller 12er zu sagen, dass wir mit Stolz und ein wenig Wehmut auf unsere Zeit im Chor zurückblicken.
Von Anna-Katharina Kürschner und Elisabeth Dinter
Alleluia in St. Marien
Der Jugendchor Markkleeberg, Patenchor des Dresdner Kammerchores sowie Preisträger mehrerer nationaler und internationaler Chorwettbewerbe, singt am Dienstag, 16. Juni 2015, um 11.30 Uhr in St. Marien Lübeck. Der Eintritt ist frei, um eine Kollekte wird gebeten.
In diesem exklusiven Auftritt vor und zum Gottesdienst erklingen Motetten und geistliche Chorlieder aus Renaissance, Frühbarock, Romantik und Moderne. Auf dem Programm stehen Werke von einstimmig bis doppelchörig für Gemischten Chor von Rutter, Monteverdi, Pachelbel, Lotti, Schütz, Whitacre, Mendelssohn, Gjeilo, Elders und anderen. Die Leitung hat Sven Kühnast.
Der Jugendchor Markkleeberg gehört zu den renommiertesten Jugendchören Deutschlands, der immer wieder für seinen warmen, transparenten und stilistisch ambitionierten Chorgesang gelobt wird. Die rund 70 Chormitglieder erhalten auf Wunsch des Sächsischen Ministeriums für Kultus eine vertieft musische Ausbildung mit Schwerpunkt Chorgesang an der Rudolf-Hildebrand-Schule Markkleeberg. Daneben erhalten sie unter anderem Unterricht in Gesang, Klavier, Musiklehre, Musikgeschichte, Ensemblemusizieren und Chordirigieren.
Die SängerInnen und Sänger, mehrheitlich zwischen 16-18 Jahre alt, sehen ihre künstlerische Heimat im klassischen a-cappella-Gesang, singen Literatur aller Epochen von ein bis zehnstimmiger Besetzung und führen daneben auch regelmäßig chorsinfonische Werke auf. Uraufführungen oder deutsche Erstaufführungen moderner Kompositionen ergänzen ihre chorische Arbeit.
Nachdem der Chor im letzten Jahr auf Konzertreise in Italien war und zuvor in Rumänien, ist er derzeit in Norddeutschland, unter anderem in Lübeck, Rostock, Schwerin, Stralsund, Waren, Grimmen, Parchim, Hohenkirchen unterwegs. Im vergangenen Jahr konnte der Chor beim Sächsischen Chorwettbewerb mit der höchsten Punktzahl den 1. Platz belegen, Dirigenten wie Erik Sohn (vocal coach der wise guys) und Hermann Max (Rheinische Kantorei) erarbeiteten mit ihm populäre und klassische Chormusik. Erst vor einigen Monaten gab der Chor ein viel beachtetes Konzert mit dem Dresdner Kammerchor. Konzerte in der Thomaskirche, im Gewandhaus und zum Bachfest Leipzig, jährliche Konzertreisen ins In- oder Ausland sowie Auftritte im Fernsehen bezeugen ebenfalls die vielfältigen außerschulischen Intentionen des Gemischten Jugendchores in jüngster Vergangenheit.